Die eigenen Motive verstehen mit der Inneren Motivanalyse (IMA©)
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3. Mai 2024Mein Arbeitssetting als Selbstständige: So hat es sich mit der Zeit entwickelt
Feste oder flexible Arbeitszeiten? Homeoffice, Coworking Space oder doch lieber am Strand arbeiten? Am Wochenende frei machen oder besser die ruhigen Sonntage zum Arbeiten nutzen? Ein Team aufbauen oder lieber alles allein machen?
Als Selbstständige habe ich ziemliche freie Wahl bei der Entscheidung, wann, wo und mit wem ich arbeite.
Doch immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich diese Freiheit nicht richtig nutze. Oder (noch sinnloser): Dass ich Dinge tue, die gar nicht zu mir und meinen Bedürfnissen passen.
Wie zum Beispiel ein Team aufzubauen, um dann zu merken, dass das mein Unabhängigkeits-Motiv einschränkt: Weil ich lieber alleine arbeite und keine Verantwortung für andere Menschen mittrage.
Im Laufe der letzten Jahre habe ich viel experimentiert und ausprobiert, was die richtigen Arbeitsbedingungen für mich sind.
Heute gebe ich dir einen Einblick, wie sich mein Arbeitssetting im Laufe meiner Selbstständigkeit verändert hat und wie es heute aussieht.
Egal ob du selbstständig oder angestellt bist: Lies weiter! Denn du erhältst in diesem Blogpost auch Inspiration und Anregungen für dein persönliches Arbeitssetting.
Was macht ein gutes Arbeitssetting aus?
Wenn ich über mein Arbeitssetting spreche, beziehe ich mich auf folgende drei Punkte:
- Arbeitszeiten: Wann und wie lange arbeite ich?
- Arbeitsplatz: Wo arbeite ich und wie sieht mein Arbeitsplatz aus?
- Kontakt zu anderen: Wieviel Kontakt habe ich im Arbeitskontext zu anderen Menschen?
Wann, wo und mit wem wir arbeiten hat einen starken Einfluss darauf, wie motiviert und produktiv wir bei der Arbeit sind. Doch Motivation und Produktivität werden bei unterschiedlichen Menschen auch durch unterschiedliche Bedingungen ausgelöst.
Ein Beispiel: Wenn ich ein hohes Bedürfnis nach Ordnung & Struktur habe, dann motivieren mich klare und sich wiederholende Strukturen in meinem Arbeitstag. Wenn ich wiederum ein niedriges Bedürfnis nach Ordnung & Struktur habe, stressen mich zu viele Strukturen. Dann brauche ich innerhalb meines Arbeitsalltags genug Raum für „kreatives Chaos“ und Flexibilität, um motiviert zu bleiben.
In anderen Worten: Ein gutes Arbeitssetting ist eins, das sich nach meinen Bedürfnissen richtet.
Was außerdem eine wichtige Rolle spielt: Die Lebensphase, in der wir uns befinden und welche „Rahmenbedingungen“ damit zusammenhängen. Denn nein, liebe toxische Insta-Gurus: Wir haben eben NICHT alle gleich viel Zeit oder Platz oder Kapazitäten zur Verfügung.
Wenn ich Mutter bin und meine Arbeitszeit an die Kitazeiten gebunden sind, sind das andere Voraussetzungen, als wenn ich mir meine Arbeitszeiten völlig flexibel einteilen kann. Und das darf sich auch in unserem Arbeitssetting wiederspiegeln.
Wann arbeite ich?
Meine Arbeitszeiten haben sich im Laufe meiner Selbstständigkeit sehr stark weiterentwickelt. Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich häufig auch abends oder am Wochenende gearbeitet. Zum einen, weil ich von der Anfangsmotivation angetrieben war: „Das macht alles so Spaß und ich will gar nicht aufhören damit“. Zum anderen weil es zu dem Zeitpunkt in meinem Leben auch einfach möglich war: Ich kam frisch aus dem Studium, wohnte in einer WG und hatte außer meinem Job nicht so viele Verantwortlichkeiten und daher auch viel Zeit zum Arbeiten.
Heute arbeite ich nur noch in seltenen Fällen am Abend oder Wochenende. Außerdem arbeite ich auch weniger: Im Durchschnitt tracke ich 25 Arbeitsstunden pro Woche. Das sind allerdings die wirklich effektiven Arbeitszeiten (unabhängig von hier mal eine Idee unter der Dusche und da mal eine Insta-Story unterwegs gepostet).
Meine Arbeitszeiten sind allerdings flexibel. Eine zeitlang habe ich auch versucht „Kernzeiten“ einzuhalten und immer zwischen 10 und 17 Uhr zu arbeiten. Mich persönlich hat das aber mehr gestresst, als dass es mich motivierter oder produktiver gemacht hätte. Also arbeite ich mittlerweile in „Arbeitsblöcken“ von ca. 4-5 Stunden am Tag, die ich flexibel im Kalender platziere. Je nachdem, was auf privater Ebene an dem Tag noch ansteht (Freizeit, Termine, Sport…)
Ich glaube übrigens, dass es ganz normal ist, dass sich der zeitliche Rahmen je nach Phase der Selbstständigkeit und auch je nach Phase des Lebens ändert. Wenn du dich also dabei erwischst, wie du in den Vergleich mit anderen fällst, die entweder mehr arbeiten („die schafft so viel“) oder weniger („die kann sich so viel Freizeit gönnen“) erinnere dich daran: Unterschiedliche Lebensumstände erfordern unterschiedliche Arbeitszeiten.
Wo arbeite ich?
Ich war von Tag 1 an Fan von meiner kleinen Homeoffice Bubble – und bin es bis heute. Außerdem arbeite ich am liebsten online, da ich (aufgrund meines hohen Unabhängigkeits-Motiv) gerne örtlich unabhängig bin. Auch wenn ich es seltener nutze als früher: Ich mag es, dass ich jederzeit auch von einem anderen Ort aus, zum Beispiel aus dem Ausland, arbeiten könnte.
Was meinen Arbeitsplatz angeht ist mir vor allem eins wichtig: Dass es schön aussieht. Mein Home Office Platz ist deshalb immer aufgeräumt und relativ clean gehalten, weil der Anblick mich entspannt. Auch wenn ich auf Workation bin oder von woanders aus arbeite, ist es mir wichtig, dass mein Arbeitsplatz gepflegt und ansprechend ist. Mein Horrorszenario wäre glaube ich ein Tisch, der voller Krümel ist und der an einer zerkratzten Wand steht, die ich anstarren muss. 😉
Da beneide ich ab und zu meine Mitmenschen mit einem weniger ausgeprägten Ästhetik-Motiv, die sich sofort in ihre Aufgaben vertiefen können – unabhängig davon, wie es um sie herum aussieht.
Mit wem arbeite ich?
Den meisten Kontakt habe ich zu meinen Coaching Kund*innen. Ansonsten bin ich aber in meiner Arbeitszeit viel allein, da ich vor allem im Home Office bin und mittlerweile wieder ohne Team arbeite.
Das kommt meinem niedrigen Geselligkeits-Motiv ganz recht: Denn ich brauche nicht viele Menschen um mich herum. Im Gegenteil, ich kann mich besser konzentrieren, wenn ich alleine arbeite und mir fehlt das Kolleg*innen-Büro-Feeling null (im Gegensatz zu vielen anderen Selbstständigen, I know!).
Mir reicht es, mein Bedürfnis nach sozialen Kontakten außerhalb meiner Arbeitszeiten auszuleben: Indem ich Freunde treffe, zum Sport gehe und andere Dinge unternehme.
Aber ich experimentiere in letzter Zeit auch mit anderen „Modellen“ für mein Arbeitssetting: Ob im Café, in der Bibliothek, im Coworking Space oder im Homeoffice bei Freund*innen. Aktuell genieße ich es, etwas Abwechslung in meine Arbeitsumgebung zu bringen. Ich probiere aus und beobachte, wie sich die unterschiedlichen Settings auf meine Motivation und meine Produktivität auswirken.
Denn ich weiß: Meine Bedürfnisse ändern sich immer wieder. Und damit darf ich auch mein Arbeitssetting immer wieder anpassen und optimieren. Und manchmal sind es ganz kleine Dinge, die plötzlich wieder mehr Drive in meinen routinierten Arbeitsalltag bringen.
Dein Arbeitssetting updaten – in meinem Workshop!
Hast du Lust bekommen, dein eigenes Arbeitssetting genauer unter die Lupe zu nehmen? Zu reflektieren, was noch passt und wo du frischen Wind reinbringen kannst?
Am Samstag, den 16. März von 10-12 Uhr findet mein Arbeitssetting Workshop statt:
Im Workshop lernst du, was überhaupt deine Bedürfnisse sind, wenn es um dein Arbeitssetting geht. Und du findest die richtigen Stellschrauben heraus, um deine Motivation und Produktivität im Joballtag anzukurbeln.
Der Workshop richtet sich vor allem an (nebenberuflich) Selbstständige. Aber auch an alle, die als Angestellte eine gewisse Flexibilität in der Gestaltung ihrer Arbeitszeiten und -Umgebung haben.